Unser Hoher Rat Michael Knoll hat am Sonntag über das Celestiale Tagebuch gesprochen. Hier nochmals seine Ansprache zum Nachlesen:
Ein Freund feierte einen runden Geburtstag. Die ganze Familie ging zusammen Essen. Die Kinder wurden nach schönen Kindheitserinnerungen gefragt. Ein Sohn konnte sich an nichts Schönes in seiner Kindheit erinnern – die Mutter war sehr traurig. Er hat es einfach vergessen.
Ich habe mit einem anderen Freund gesprochen, der verheiratet war und dann geschieden wurde und mit seiner Frau 4 Kinder hatte – jetzt sagt er, er könne sich an keine einzige gute Sache in seiner Ehe erinnern – er hat es einfach vergessen.
Ein Mitglied meiner Familie war 2 Jahre auf Mission und hat im Tempel geheiratet und sagt jetzt, er habe den Geist nie gespürt – wie kann das sein. Er hat es einfach vergessen.
Es ist wichtig, diese Erfahrungen aufzuschreiben. Wir alle denken, dass wir uns an sie erinnern können, aber wir vergessen sie einfach.
Die berühmte Schriftstelle ist 1. Ne. 7:10, als Nephi mit Laman und Lemuel spricht: „Wie kommt es, dass ihr vergessen habt …“
Bei meinem persönlichen Studium habe ich von 2 Quellen gehört das wir unsere geistigen Erlebnisse aufschreiben sollen, weil nur wenn wir diese Erlebnisse aufschrieben zeigen wir dem Herrn das diese Erlebnisse uns wichtig sind. Wir beugen dann auch vor das diese geistigen Erlebnisse nicht vergessen werden. Und dann wenn der Herr sieht das wir mit den geistigen Erlebnissen besonnen umgehen schenkt er uns auch noch mehr.
Ich habe eigentlich noch keine Ansprache über das geistige Tagebuch gehört und ich weiß auch nicht warum darüber so wenig gesprochen wird in der Kirche.
Unser Prophet hat vor einiger Zeit eine eine Ansprache mit dem Titel „Think Celestial“ also „Denke Celestial“ gegeben. Darum möchte ich es Celestiales Tagebuch nennen.
Ich glaube das kann man sich auch gut merken.
Der Name Tagebuch passt nicht ganz genau – weil es eher eine Sammlung von geistigen Highlights ist.
Viele von Ihnen sagen nun vielleicht: „Ich schreibe ja Tagebuch“. Aber es geht hier um eine kurze Version der geistigen Erlebnisse, die die Kinder oder Enkel ohne viel Aufwand lesen können.
Meine Mutter hat Ihre Erinnerungen aufgeschrieben. Es sind über 190 Seiten. Es hat 10 Jahre gedauert bis ich das alles gelesen habe.
Dies ist mein Celesitiales Tagebuch. Vor einiger Zeit habe ich es meinem Sohn Kevin gegeben. Ich habe ihn ein paar mal gefragt ob er es gelesen hat. Hat er auch nicht geschafft – aber ich habe noch Hoffnung.
Meinen Vater habe ich vor 10 Jahren gebeten seine geistigen Erlebnisse und sein Zeugnis aufzuschreiben und mir zu geben. Hat er aber nicht gemacht. Auf jeden Fall hat er es mir nicht persönlich gegeben. Als er dann im streben lag habe ich seinen Computer durchgewälzt, er war ein IT Mann, und zum Glück hat er doch etwas aufgeschrieben. Und das ist jetzt auch Teil von meinem Celestialen Tagebuch.
Wenn sie noch Eltern haben, Fragen sie die am besten noch heute nach Ihren geistigen Erlebnissen … auch wenn diese vielleicht keine Mitglieder sind. Vielleicht haben sie doch beim Tod von jemanden etwas erlebt oder andere Erlebnisse gehabt.
Die schriftliche Struktur eines Celestialen Tagebuchs könnte wie folgt aussehen:
- Mein eigenes Zeugnis und meine eigenen wichtigen spirituellen
Erfahrungen- Eigenes Zeugnis als 1 bis 3 DIN A4 Seiten als Text
- 5-10 geistige Erfahrungen in Kurzform (je ca. 1/3 Seite) z.B. von Mission
- Erhaltene Segen z.B. auch Patriarchalischer Segen
- Lieblings-Schriftstellen und andere Einsichten
- Die Erlebnisse unserer Kinder und z.B. ihr Bericht über ihre Mission und z.B. Ansprache bei Rückkehr von ihrer Mission
- Die Zeugnisse meiner Eltern und ihre spirituellen Erfahrungen
- Erfahrungen von anderen Familienmitglieder
- Erfahrungen von Freunden
- Erfahrungen, die Sie auf Zeugenversammlungen oder aus anderen Quellen gehört haben.
Dies sollten ausgedruckt und in einem Ordner eingeheftet werden und als Kopie in einem Ordner auf einem Computer gesammelt werden.
Wichtige Worte können auch hervorgehoben werden.
Es ist wichtig das Eltern mit Kindern und event. anderen guten Freunden auch über einige dieser Erfahrungen sprechen. Kinder sollten frühzeitig ihre Eltern nach ihrem Zeugnis und geistigen Erfahrungen Fragen. Sterben die Eltern bevor ihre Erfahrungen geteilt und auch event. dokumentiert sind ist es zu spät. Es gibt eine gewisse Scheu über geistige Erlebnisse in der Familie zu sprechen – vielleicht gibt es hier Verbesserungspotential.
Hat man selbst das Celestiale Tagebuch dokumentiert kann es ganz leicht an die nächste Generation weitergegeben werden. Dies wird nicht nur das eigene Zeugnis stärken und sichern aber auch das Zeugnis der ganzen Familie.
Gründe für das Schreiben und Führen eines himmlischen Tagebuchs:
- Um uns an unser Zeugnis und unsere Erfahrungen zu erinnern
- Um dem Herrn zu zeigen, dass diese Erfahrungen wichtig für uns sind und wir sie nicht auf die leichte Schulter nehmen und vergessen
- Wir sammeln die Zeugnisse unserer Eltern und Freunde – das stärkt unser eigenes Zeugnis
- In schwierigeren Zeiten können wir uns leicht an diese Erfahrungen erinnern
- Wir können unser Zeugnis an die nächste Generation weitergeben
- Wie meine Frau Linda über ein sauberes Zuhause sagt: „Alles hat ein Zuhause – wenn du es benutzt, bringst du es zurück an seinen Platz“ – Mit einem Celestialen Tagebuch haben wir einen Platz für unsere spirituellen Erfahrungen und können sie leicht hinzufügen – nicht irgendwo im Computer oder email. Wer schreibt der bleibt.
Präsident Kimball fragte einmal: „Was ist Ihrer Meinung nach das wichtigste Wort im Wörterbuch?“ Antwort: „Vielleicht ist das wichtigste Wort „erinnern“.
In einem Podcast hörte:
Im 3. Ne 23:7 Christus sagte: Bringe den Bericht den Ihr geführt habt. Wir sollen ja die Schriften auf uns beziehen. Können sie sich vorstellen, wenn Christus uns fragt, wo sind denn Deine Aufzeichnungen.
Dies kann vielleicht unser geistiges Leben einmal retten.